Im Wortspiel "Paintography" verstecken sich die Wörter paint und photography.
Tschernuth versteht darunter eine Fotografie, die den Anschein hat, ein mit Pinsel und Farbe gemaltes Werk zu sein. Gemalt jedoch wird in erster Linie mit der Kamera oder besser gesagt: in dem Moment, in dem durch den Auslöser die Farben und Motive der Umwelt auf einzigartige Weise festgehalten werden.
Erst durch die Kombination des Mediums der Kamera und durch Bewegung gelingt es, dem Auge vorher verborgene Farbübergänge und Muster unserer Umwelt sichtbar zu machen. Bei den Werken handelt es sich um Moment-Aufnahmen, und nicht um digitale Photoshop - Kunst. Die Künstlerin selbst habe durch ihre Interpretation der Paintography von Neuem gelernt, der Natur mit einer ihr innewohnenden Bewunderung zu begegnen.
Die Fotografien sind eine Einladung zum Innehalten. Zudem regen sie die eigene Neugierde und Vorstellungskraft an. Sie lösen etwas aus. Etwas, das betrachtenden Personen ermöglicht, einen ganz persönlichen Zugang zu den verschiedenen Bildern aufzubauen, unabhängig von Lebensphase und Vorerfahrungen.
Der Kreis, welcher immer wieder in Tschernuths Arbeit vorkommt, symbolisiert für sie eine allem innewohnende Verbundenheit und ruft wiederkehrende Muster und Kreisläufe der (menschlichen) Natur ins Bewusstsein. Gleichzeitig ist es aber auch das Unterbewusste, welches in ihrer Kunst angesprochen wird.
Mit uns selbst - als Teil dieser Welt - in Berührung kommen und uns der vorhandenen Schönheit von Neuem bewusst werden:
Das ist Paintography.
Natur- und Kunstvermittlung zugleich.
Naturfotografie - einfach mal anders.